Der Zelttheaterfriedhof in der heutigen Niedersachsen-Kaserne

In dem provisorisch eingerichteten Nothospital auf dem Areal der ehemaligen Wehrmachtkaserne starben noch Tausende Menschen an den Folgen ihrer KZ-Haft. Für sie wurde ein eigener Friedhof in der Kaserne angelegt. In dessen Nähe befand sich ein großes Zelt für Theateraufführungen, weshalb er „Zelttheaterfriedhof“ genannt wurde. Bis Ende 1945 wurden hier etwa 4 000 jüdische und nichtjüdische Tote vieler Nationalitäten beerdigt. Bis 1950 diente der Ort auch als Begräbnisstätte für die verstorbenen Bewohner des polnischen (bis Sommer 1946) und jüdischen DP-Camps. Die Anlage ist nicht mehr in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Viele der zumeist hölzernen Grabzeichen verfielen und wurden nicht ersetzt. Dennoch sind im Unterschied zu den Massengräbern auf dem ehemaligen KZ-Gelände die Grablagen vieler Toter bekannt.

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