
Der Kriegsgefangenenfriedhof Bergen-Belsen
Etwa 600 Meter vom ehemaligen Lager entfernt liegt der Friedhof mit den Opfern des Kriegsgefangenenlagers und -lazaretts Bergen-Belsen. Zwischen 1941 und 1945 wurden hier mindestens 19 580 sowjetische und mindestens drei polnische Kriegsgefangene sowie 142 italienische Militärinternierte begraben. Infolge des Massensterbens der sowjetischen Kriegsgefangenen im Winter 1941/42 datieren die meisten Gräber in diese Zeit. Allein bis Ende März 1942 kamen knapp 14 000 Gefangene um. Die Toten wurden zumeist in Massengräbern beerdigt. Arbeitskommandos transportierten die Leichen aus dem Lager, hoben die Gruben aus und führten die Begräbnisse durch. Einzelbestattungen erhielten die verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen nur in den ersten Monaten so wie auch später die italienischen Militärinternierten und polnischen Gefangenen. Die von der Wehrmacht geführten Personalakten der sowjetischen Gefangenen wurden nach dem Krieg entsprechend der Genfer Konvention in die Sowjetunion gebracht und dort in Archiven der Armee und des Geheimdienstes verwahrt. Erst seit Mitte der 1990er Jahre sind die Akten der Verstorbenen im Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation in Podolsk bei Moskau zugänglich, sodass nun die Namen der Toten ermittelt werden können.