Das Displaced Persons Camp Bergen-Belsen 1945-1950

Nach ihrer Befreiung durch die britische Armee am 15. April 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers Bergen-Belsen in die nahe gelegene ehemalige Wehrmachtskaserne gebracht und dort medizinisch versorgt.

Die aus ganz Europa nach Deutschland verschleppten KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter erhielten von den Alliierten den Rechtsstatus „Displaced Person“ (DP). Sie besaßen einen Anspruch auf besondere Fürsorge. Nachdem die meisten Überlebenden in ihre Heimat zurückgekehrt waren, blieben in Bergen-Belsen vor allem Polen und Juden zurück. Für sie wurden im Sommer 1945 zwei DP-Camps eingerichtet. Im polnischen DP-Camp Bergen-Belsen lebten zeitweise mehr als 10 000 Personen. Es wurde im Sommer 1946 aufgelöst.

Im jüdischen DP-Camp Bergen-Belsen lebten bis zu 12 000 Personen. Es wurde nach der Auswanderung der meisten jüdischen Displaced Persons im Sommer 1950 aufgelöst.

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Glyn Hughes Hospital

Im Sommer 1945 ging die Zahl der Patienten im Nothospital zurück: Die provisorischen Krankenstationen in den verschiedenen Gebäuden des Kasernenkomplexes konnten aufgegeben werden. Das ehemalige Wehrmachtlazarett diente zur weiteren stationären Behandlung der Patienten. Es liegt etwa einen Kilometer entfernt von den übrigen Gebäuden. In Anerkennung seiner Verdienste wurde im Juli 1945 das Hospital nach dem britischen Sanitätsoffizier Brigadegeneral H. L. Glyn Hughes benannt. Er war für die Organisation und Durchführung der ersten Rettungs- und Rehabilitierungsmaßnahmen nach der Befreiung des KZ verantwortlich.
Das Krankenhaus verfügte über eine moderne Ausstattung mit einem Operationssaal, einer Abteilung für Zahnbehandlung sowie mehreren Fachabteilungen, etwa für Tuberkulose und andere Infektionskrankheiten. Dies entsprach den besonderen Erfordernissen der Patienten nach ihrer KZ-Haft. Auch eine gynäkologische Abteilung sowie eine Entbindungsstation wurden eingerichtet. Etwa 1500 Kinder erblickten bis Sommer 1950 hier das Licht der Welt.
Nach Auflösung des DP-Camps nutzte lange Zeit die britische Armee das Krankenhaus. Seit etwa drei Jahrzehnten steht es leer und verfällt. Für viele der Überlebenden und insbesondere für viele der dort Geborenen ist der Bau ein bedeutender Erinnerungsort.

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