
Stefan Hertz
Stefan Hertz wurde als István Hercz am 21.01.1925 in Oradea (ungarisch Nagyvárad, deutsch Großwardein) als ältester von drei Söhnen eines liberalen jüdischen Ehepaares geboren. Nach dem Besuch des jüdischen Lyceums absolvierte er eine Ausbildung zum Werkzeugschlosser, die ihm später sein Leben rettete.
Im Frühjahr 1944, nach der deutschen Besetzung Ungarns, wurde die gesamte Familie nach Auschwitz deportiert. Dort trennten sich die Wege von den Eltern, die nicht überlebten. Stefan Hertz wurde von Mitarbeitern des Volkswagenwerkes als Schlosser zur Zwangsarbeit in der Montage von V1-Flugbomben gemustert, zunächst in Fallersleben, dann in einem KZ-Außenlager in Lothringen und seit September 1944 im KZ Mittelbau-Dora im Harz. Die dort montierten V1-Bomben wurden vor allem auf London abgeschossen. Nach Auflösung des Lagers brachte die SS Stefan Hertz Anfang April 1945 mit einem Räumungstransport ins KZ Bergen-Belsen. Nach seiner Befreiung am 15. April 1945 arbeitete Stefan Hertz einige Wochen im DP-Lager als Übersetzer für die britischen Befreier. Heute lebt er in Ungarn.