Shraga Milstein

Shraga Milstein wurde im Jahre 1933 in der polnischen Stadt Piotrków Trybunalski geboren. Kurz nach dem Überfall der deutschen Streitkräfte auf Polen am 1. September 1939 wurde in Milsteins Heimatstadt am 8. Oktober das erste Ghetto auf polnischem Territorium errichtet. 1944 wurde Milsteins Mutter in das KZ Ravensbrück gebracht, wohingegen Shraga, sein Vater und sein jüngerer Bruder ins KZ Buchenwald deportiert wurden. Dort wurde Milsteins Vater wenige Wochen nach der Ankunft erschossen. Als das KZ Buchenwald geräumt wurde, kam Milstein im Januar 1945 in das KZ Bergen-Belsen. Milstein und seine Mutter wurden am 15. April 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen befreit. Nach der Befreiung gelang es Milstein, seinen Bruder ausfindig zu machen und nach Bergen-Belsen zu bringen. Seine Mutter verstarb am 28. Mai 1945 an den Folgen ihrer Haft. Nach Kriegsende kamen Milstein und sein Bruder nach Schweden, ehe sie 1948 mithilfe des schwedischen Roten Kreuzes nach Israel emigrierten. Er studierte, arbeitete als Pädagoge und Lehrer, wurde zum Vorsitzenden des Gemeinderats von Kfar Shmaryahu bei Tel Aviv gewählt und schließlich zum Leiter des Massuah Institute for Holocaust Studies ernannt. Als KZ-Überlebender engagiert sich Shraga Milstein bis heute in der Erinnerungsarbeit, ist Vorsitzender des israelischen Verbandes der Überlebenden von Bergen-Belsen und seit 2019 Vorsitzender des Beirates der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.

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