
Otto Rosenberg
Otto Rosenberg, geboren am 28. April 1927 in Draugupönen/Ostpreußen, wuchs bei seiner Großmutter in Berlin auf. 1936 mussten beide auf Anordnung der Kriminalpolizei in das „Zigeunerlager“ Berlin-Marzahn umziehen. Im April 1943 wurde Otto Rosenberg nach Auschwitz-Birkenau deportiert und von dort vor der Liquidierung des „Zigeunerlagers“ Auschwitz-Birkenau in das KZ Buchenwald überstellt. Mit einem Räumungstransport aus dem Außenkommando Ellrich des KZ Mittelbau-Dora kam Otto Rosenberg schließlich im April 1945 in das KZ Bergen-Belsen (Kasernenlager), wo er wenige Tage später von der britischen Armee befreit wurde. Wie viele Sinti und Roma verließ der 17-Jährige das befreite Lager sofort und brach bereits nach wenigen Kilometern völlig geschwächt zusammen.
Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in einem Celler Krankenhaus kehrte er nach Berlin zurück. Im Jahr 1970 gründete Otto Rosenberg die Sinti-Union Berlin, aus der der Landesverband deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. hervorging. Bis zu seinem Tod hatte er dort den Vorsitz inne. Heute führt seine älteste Tochter, Petra Rosenberg, als Vorsitzende des Landesverbandes die Arbeit in seinem Sinne fort.
Für seine besonderen Verdienste um die Belange der Sinti und Roma in Deutschland erhielt Otto Rosenberg 1998 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Im selben Jahr erschien seine Autobiografie „Das Brennglas“. Nach langer, schwerer Krankheit starb Otto Rosenberg am 4. Juli 2001 in Berlin an den Spätfolgen seiner Konzentrationslagerhaft. Seit 2007 erinnern auf dem Gelände des ehemaligen Zwangslagers im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf die Otto-Rosenberg-Straße und der Otto-Rosenberg-Platz an ihn. Dort befindet sich auch der „Ort der Erinnerung und der Information“.