
Armand Roux
Armand Roux wurde am 1. Februar 1886 in Thouarcé (Frankreich) geboren. Nach seinem Medizinstudium in Paris ließ er sich bei Angers nieder und heiratete 1910 Madeleine Guitton. Zusammen hatten sie einen Sohn. Nach dem Ersten Weltkrieg zog er mit seiner Familie nach Latillé. Hier wurde er 1929 zum Bürgermeister gewählt. Seine Frau starb 1938.
1940, nach der deutschen Besetzung Frankreichs, schloss sich Armand Roux der Résistance an. Als Bürgermeister weigerte er sich, deutsche Bekanntmachungen zu veröffentlichen. Zudem half er Flüchtlingen und versteckte von den Alliierten abgeworfene Waffen. Am 19. Februar 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und im April nach Auschwitz deportiert. Im Mai überstellte ihn die SS nach Buchenwald und im September ins Außenlager Holzen. Dort setzte ihn die SS als Häftlingsarzt ein. Hier führte er im Herbst 1944 ein Tagebuch, das 2012 zusammen mit Zeichnungen seines Mithäftlings Camille Delétang wiederentdeckt wurde. Nach der Räumung des Lagers verschleppte die SS Armand Roux nach Bergen-Belsen, wo ihn britische Truppen am 15. April 1945 befreiten. Er kehrte zu seiner Familie nach Latillé zurück und arbeitete wieder als Arzt und Bürgermeister. 1945 gehörte er zu den Mitbegründern des französischen Überlebendenverbandes „Amicale de Bergen-Belsen“. Unter dem Titel „Sous le Signe du Zèbre“ (Im Zeichen des Zebras) schrieb er 1949 seine Erinnerungen an die Deportation für seine Familie auf. Armand Roux starb 1960 in Latillé.