
Anita Lasker-Wallfisch
Anita Lasker wurde am 17. Juli 1925 in Breslau als jüngste von drei Töchtern eines assimilierten jüdischen Ehepaares geboren. Alle Kinder lernten, ein Musikinstrument zu spielen. Anita lernte Cello und besuchte eine Privatschule in Breslau. 1939 emigrierte die älteste der Schwestern nach Großbritannien.
Im April 1942 wurden die Eltern deportiert und im Ghetto Izbica bei Lublin ermordet. Zusammen mit ihrer Schwester Renate versuchte Anita Lasker im September 1942, in das unbesetzte Südfrankreich zu flüchten, wurde jedoch verhaftet und verbüßte, getrennt von ihrer Schwester, eine Haftstrafe im Gefängnis von Breslau. Im Dezember 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert, wo sie Mitglied des dortigen „Mädchenorchesters“ wurde. Hier traf sie auch ihre Schwester wieder. Beide brachte die SS im November 1944 in das Konzentrationslager Bergen-Belsen, wo sie am 15. April 1945 die Befreiung erlebten. Während des Bergen-Belsen-Prozesses im Herbst 1945 in Lüneburg trat Anita Lasker als Zeugin der Anklage auf.